
MV boxt sich an die Spitze
Wenn das nicht mal ein erfolgreiches Turnier für die Boxer des MV-Landesverbandes war. Bei den diesjährigen U19-Meisterschaften setzten die jungen Sportler ein eindrucksvolles Zeichen und sammelten gleich sechs Medaillen: viermal Gold, einmal Silber sowie einmal Bronze stehen zu Buche – vier davon gehen auf das Konto von BC Traktor Schwerin.
Bereits die ersten beiden Wettkampftage in der Wismarer Markt- und Eventhalle hatten es in sich gehabt: Die MV-Kämpfer zeigten starke Leistungen und zogen – abgesehen von Vitali Morozov (Traktor) und Rokhim Galurzaev (PSV Rostock) – ins Finale um die Deutsche Meisterschaft 2025 ein. Am Freitagmittag sicherte sich Traktor-Talent Penelope Grochau (Leichtgewicht) in einem hitzigen Fight gegen Lina Gulevatenko (Hessen) schließlich ihren vierten Meisterschaftstitel. „Ich habe super in den Kampf reingefunden, musste jedoch die zweite Runde an meine Gegnerin abgeben. Die dritte war demnach entscheidend." Entscheidend – und ganz klar für Penny, die konsequenter auftrat, den Kampf bestimmte und verdient den Sieg einfuhr.
Ebenfalls deutlich siegte Xenia Scharapinski (GFC Rostock, Federgewicht) gegen Moena Kildaci aus Hessen, sicherte sich damit ihre bereits sechste Meisterschaft. Und staubte am Ende zusätzlich den Pokal für den „Besten Kampf der Damen" ab. Nyssa Bonin (PSV Rostock, Halbfliegengewicht) beschenkte sich zum 17. Geburtstag mit dem Vize-Titel.
Mika Brandenburg (Schwergewicht) muss derweil weiter auf seinen ersten Titel warten. Für ihn stand am Ende ein dritter Platz zu Buche – von Enttäuschung jedoch keine Spur. „Ich bin zufrieden mit meiner Leistung, zumal ich gerade aus einer längeren Verletzungspause komme", so der 17-Järhige. Nun gelte es, an der ein oder andern Schraube zu drehen, um endlich den lang ersehnten Titel einzufahren.
Doch damit endete die Medaillenjagd der MV-Sportler keinesfalls: Am gestrigen Samstagnachmittag standen schließlich die Finalkämpfe der Männer auf dem Programm. Lautstark von allen mitgereisten Unterstützern und Sportkameraden angefeuert, stieg schließlich Sami Mahmoodzai (Weltergewicht) gegen Yanis Heger (BW) in den Ring. Drei Kämpfe steckten dem 17-jährigen Schweriner bereits in den Knochen. Doch sein Ziel, den ersten Meistertitel einzufahren, ließ die schweren Arme vergessen. Und so lieferte er sich über drei Runden einen sehenswerten Schlagabtausch, den er am Ende deutlich für sich verbuchen konnte. Sehr zur Freude seines Trainers Ali Hajiri: „Ich bin unfassbar stolz! Sami kommt aus der Freizeitgruppe und gewinnt mehr und mehr an Erfahrung. Die Taktik war super, der Sieg also absolut verdient. Daran gilt es nun anzuknüpfen."
Den Schlusspunkt für die MVler sowie den gesamten Wettbewerb setzte Traktor-Boxer Ahmed Abdulgamidov (Superschwergewicht). Sein erster Gegner hatte kurzfristig krankheitsbedingt abgesagt, wodurch lediglich ein Kampf für ihn auf der Agenda stand: Der Finalkampf gegen Vincent Omo-Osawe (Bayern). „Das hat mir ehrlicherweise etwas den Fokus genommen. Normalerweise brauche ich den ersten Kampf, um so richtig reinzukommen und den Fokus zu finden", erklärt der 16-Jährige, der bereits seine sechste Meisterschaft absolvierte – und am gestrigen Nachmittag den fünften Titel einfuhr.
„Ich bin sehr sehr zufrieden", resümierte auch BC-Trainer Yaroslav Samofalov, der sowohl bei Ahmed als auch Mika in der Ringecke stand. „Wir wissen, wo wir ansetzen und was wir verbessern müssen. Die kommende Woche gehen wir etwas ruhiger an, dann heißt es wieder Vollgas."
Sechs Medaillen bei acht Sportlern – die Bilanz kann sich sehen lassen und sicherte den jungen Boxern nicht nur den Titel „Bester Landesverband", sondern auch eine allgemeine Zufriedenheit bei Trainern, Betreuern und Sponsoren. „Ich denke, ich kann für den gesamten Landesverband sprechen, wenn ich sage, dass wir sehr sehr zufrieden mit dem Auftreten sowie den Leistungen unserer Boxer sind", betonte Nachwuchstrainer Jan Golla und erntet ein zustimmendes Nicken des Präsidenten Ralf Ruhnau.
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Alle Ergebnisse der MV-Kämpfer:
Mittwoch, 21. Mai
Penelope Grochau (MV) – Lea Sophie Löwen (NRW): RSC in Runde 2
Yevhenii Sukhorukov (BW) – Samilluah Mahmoodzai (MV): 0:5
Donnerstag, 22. Mai
Nysaa Bonin (MV, PSV Rostock) – Emely Jakob (ST): 4:1
Penelope Grochau (MV) – Hiba Boujemaaoui (HE): 5:0
Rokhim Galurzaev (MV, PSV Rostock) – Justin Kiz (BW): RSC in Runde 2
Samilluah Mahmoodzai (MV) – Sheyk Akhamasultanov (BE): 5:0
Zakarie Nur (BY) – Vitali Morozov (MV): RSC in Runde 1
Freitag, 23. Mai
Cinnia Hofmann (TH) – Nyssa Bonin (MV): 5:0
Samilluah Mahmoodzai (MV) – Murad Ukaliev (TH): 5:0
Xenia Scharapinski (MV, GFC Rostock) – Moena Kildaci (HE): 5:0
Lina Gulevatenko (HE) – Penelope Grochau (MV, GFC Rostock): 0:5
Mika Brandenburg (MV) – Eris Andi Lushtaku (NI): 2:3
Samstag, 24. Mai
Samilluah Mahmoodzai (MV) – Yanis Heger (BW): 4:1
Vincent Omo-Osawe (BY) – Ahmet Abdulgamidov (MV): 0:5
Medaillenspiegel
Deutscher Meister: Ahmet Abdulgamidov, Samilluah Mahmoodzai, Penelope Grochau, Xenia Scharapinski
Vize-Meister: Nysaa Bonin
Bronze: Mika Brandenburg
Vorzeitig raus: Vitali Morozov, Rokhim Galurzaev